Basilika
Der Bau der heutigen Kirche im Renaissancestil wurde 1622 begonnen und 1691 vollendet. Die Kirche mit Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes besitzt ein einziges Mittelschiff und drei Kapellen an jeder Seite, ein Tonnengewölbe und eine Kuppel im Zentrum des Kreuzes. Die Bögen und Gesimse sind aus Stein gefertigt, das im Umland des Sanktuariums gewonnen wurde. Das Hochaltarbild mit dem Bildnis der Heiligen Maria ist ein Werk des Meisters Jaume Blanquer und steht in der Mitte einer Drehnische. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Fassade restauriert und nach Anweisungen des katalanischen Architekten Antoni Gaudí die barocke Dekoration in der ganzen Kirche vollendet. Auf diese Weise ähnelt der Innenraum einem goldenen Haus (kat. „casa d’or”). Nach dieser Restaurierung wurde die Kirche am 17. Juli 1914 vom Bischof Pere-Joan Campins eingeweiht. Diesem Bischof, der ein großer Beschützer des Sanktuariums war, ist ein Denkmal gegenüber dem Hauptportal der Basilika, 1920 errichtet, gewidmet. Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurden die ersten Kapellen auf der linken Seite den Sakramenten gewidmet (Taufkapelle mit einer Galerie der mallorquinischen Heiligen, Kapelle der Versöhnung und Kapelle des Allerheiligsten, wo die Messe für kleinere Gemeinden abgehalten wird).
Die Kirche von Lluc hat diverse Ehrenauszeichnungen erhalten. So verlieh ihr König Karl III. von Österreich den Titel der königlichen Kapelle (1707) und Papst Johannes XXIII. wies sie als Basilika aus (1962).
Den Schrein der Jungfrau Maria (oder die kleine Nische der Gottesmutter) ist über eine Tür im Kreuz zugänglich. Die Statue der Moreneta oder Schwarzen Madonna ist aus mehrfarbigem Kalkstein gefertigt (13. – 14. Jahrhundert) und wurde am 10. August 1884 im Namen von Papst Leo XIII. von Bischof Mateu Jaume gekrönt. Die Kapelle wurde vom Architekten J. Ferragut (1962) umgebaut. Zwei Gemälde von Salvador Torres stellen die Legende des Madonnenfundes dar, und 53 Wappen aller mallorquinischer Stadtgemeinden huldigen die Patronin von Mallorca. Das Ave Maria vom Seligen Ramon Llull in 7 Sprachen unterstreichen den ökumenischen Geist, und viele Pilger schreiben ihre Wünsche in das Buch der Gebete.